Konzeptphase – warum so und nicht anders ?
Wir wollen lange unterwegs sein, haben schon einiges an Reiseerfahrung. Warum also nicht einfach ein „fertiges“ Reisefahrzeug kaufen und damit um die Welt ziehen? Warum so eine „alte“ Kiste? Warum so eine große Karre? Warum soviel Aufwand reinstecken? Warum die Raumaufteilung so und nicht doch so? Alles Fragen die uns „leider“ nicht nur in der Konzeptphase beschäftigt haben. Rückblickend können wir aber sagen, dass wir für uns die richtigen Antworten gefunden haben – die Antworten sind aber immer sehr subjektiv (manchmal auch von unserer Tagesform abhängig…). Wir versuchen hier unsere Gedanken zu sortieren und jedem (der vielleicht ein ähnliches Vorhaben hat – oder sich einfach Wegträumen will) eine mögliche Antwort zu zeigen. Wir haben das Fahrzeug von Beginn an als Familienfahrzeug haben wollen. Es ist erstmal für die nächsten zwei Jahre gemacht. Wie immer, wenn sich die Lebenssituation ändert, ändern sich auch die „needs“ des Fahrzeugs. Deswegen haben wir für uns nach einem konsequenten „Familienmobil“ gesucht.
Bevor wir in die Fahrzeugauswahl und Umbauplanung gingen, war die größte Frage was soll das Fahrzeug überhaupt können und uns „bieten“
Fahrzeugeigenschaften:
- Gute Schlechtwegetauglichkeit explizit kein „schweres Gelände“. Schotter, Sand und Matsch sollen machbar sein
- Gute integration der Kindersitze ins „Geschehen“ vor allem beim Fahren. Wir wollen, dass die Kinder das Fahren voll miterleben und nicht auf einer Sitzgruppe ohne Fenster „geparkt“ sind
- Wenig bis keine Elektronik um Reparaturen mit einfachen Mitteln durchführen zu können
- Fahrraum von Wohnraum trennen – keine „Vollintegration“
Wohnraum:
- Fester Rückzugsort für die Kinder OHNE Umbauaufwand. Die Kids sollen jederzeit die Möglichkeit haben in „ihrem“ Reich sein zu können
- Großes Bett für die Eltern, da die Kids nachts doch oft noch ins Bettchen kommen (also mindestens 1,8mx2m)
- Elternbett soll gleichzeitig mit der Sitzgruppe nutzbar sein. Warum? Manchmal gehen wir zu unterschiedlichen Zeiten ins Bett (der eine hockt noch am Laptop oder sortiert Bilder) oder ggf. ist jemand krank und braucht Ruhe für sich
- Hell, lichtdurchflutet, kein „Bunker“
- Volle Nasszelle mit Dusche und Toilette
- Auch mehrere Regentage sollen überbrückbar sein. Eine „Spielfläche“ für die Kinder – kein Gang in dem man kaum aneinander vorbei kommt.
- hohe Autarkie bzgl. Strom und Wasser
- Fahrradtransport im Fahrzeug
Die Erkenntnisse mit großen Auswirkungen
Nachdem wir uns diese „Anforderungsliste“ immer wieder angeschaut haben und mit den aktuell auf dem Markt verfügbaren Mobilen übereinander gelegt haben, haben wir irgendwie feststellen müssen. Sc***e so was finden wir nicht. Erstmal unabhängig vom Preis. Egal welches „fertige“ Fahrzeug wir gekauft hätten, wir hätten immer Anpassungen machen müssen um unsere Notwendigkeiten zu erfüllen. Und wenn wir schon basteln und mit einem Kompromiss leben „müssen“, dann machen wir es halt gleich komplett selber.
Und Jetzt ?
Ab dann ging es eigentlich recht schnell: Wir suchten nach Fahrzeugen mit Leerkabinen und fanden auf eBay Kleinanzeigen ein Fahrzeug Iveco 90-16 mit Koffer (Innenlänge 3,6m). Nach ewigem hin-und her Überlegen haben wir keine Lösung gefunden, wie wir unseren Wunsch Grundriss hier unterbekommen und sagten dem Verkäufer ab. Als dieser dann anbot uns einen Koffer 1m länger zu bauen, wurden wir hellhörig. Aber diese Geschichte gliedern wir unter „Fahrzeug/Koffer „. Kleiner Spoiler: es wird leider eine Leidensgeschichte.
Mit dieser Entscheidung war für uns aber immerhin klar es wird ein Iveco 90-16 mit gekürztem Fahrerhaus in dem die Kinder in Fahrtrichtung sitzen und wir einen Wohnraum von 4,8-4,9m Innenlänge benötigen.