Dänemark – oder schnell weht der Wind
Nachdem wir nach 6 Wochen „schon“ Deutschland verlassen haben, haben wir in Dänemark tatsächlich sofort neue und tolle Eindrücke gesammelt. Wir sind langsam die Westküste nordwärts gefahren. Erster dänischer Stopp war die Halbinsel Romo oder Römö oder vielleicht doch Romö (???). Hier durften wir die ersten Autostrände erfahren. Und tatsächlich erlauben die Dänen das Befahren gewisser Strandabschnitte aus ganz pragmatischen Gründen. Der Strand ist einfach riiiiiiesig, so dass ein Parken davor, dazu führen würde, dass man das Meer nach ca. 30 Minuten Fussmarsch erreichen würde. Am Südstrand sind dies ca. 4km. Auf dem Strand gibt es außerdem abgesperrte Bereiche, die nur mit Windfahrzeugen, also Kiteskateboards oder Karts mit Segel befahren werden dürfen. Auch ist hier Drachensteigen irgendwie Nationalsport – riesige Ungetümer wedeln stoisch am Himmel. Zeigt aber auch – es windet hier: oft, viel und regelmäßig. Trotzdem ist es für uns vier mega durch die angrenzenden Dünen zu springen und überall zu buddeln….Aber meist mit Mütze und langer Jacke – eben nicht in Badehose und vor Sonne schwitzend.
Da wir für die erste Nacht im „Oase Camp“ keinen Platz mehr bekommen, am nächsten Tag haben wir auch verstanden warum, haben wir auf dem Camp Kommandorgardens eingecheckt. Dieses Camp ist allerdings nicht zu empfehlen – Sardinenbüchsencharakter auf grobem Kies aber dafür wenigstens sauteuer. 280 DKK (38€) sind für eine Nacht einfach echt viel – da haut die Budgetplanung nicht hin ;-). Die Zweite Nacht haben wir dann auf dem Oase Camp für 160 DKK gestanden. Hier haben die Dänen das „Handtuchauslegen“ der Deutschen in den Perfektionismus getrieben. Mann kann ab vormittags an einem Platz fahren, muss das Platzschild von grün auf rot drehen – Nummer merken – Am Automat bezahlen – und dann kann man mit dem Auto wieder auf den Strand fahren. So ist man sich sicher, dass man abends einen Platz hat. Tipp also für alle Ankommenden: erstmal Stellplatzhandtuch ausrollen…..
Es geht weiter durch Ribe Richtung Norden. Ribe – schöne, kleine Stadt mit wirklich tollem Ortskern. Genau richtig für ein bisschen Abwechslung zum Wind.
In der Hoffnung nochmal Robben zu sehen, fahren an einen abgelegenen Stand – aber klar, keine Robben dafür wieder Wind und malerische Dünen. Nachdem wir hier noch ein entspanntes Schwätzchen mit David und Katja hatten (sie reisen seit 3 Jahren und kamen gerade von der Panam) sind wir ein paar Meter ins Landesinnere gefahren und haben an einem „Put and Take“ -See einen schönen kostenlosen (via Pintrip) Stellplatz gefunden. Hier kann man für 15€ zwei Stunden angeln. Ganz schönes Pokerspiel, ob sich das lohnt für ein Abendessen – wir haben zwei kleine Fischis rausgeholt aber wieder reingeworfen. War aber für alle vier eine tolle Beschäftigung und Emil ist ganz mutig mit den Fängen auf Tuchfühlung gegangen.
Am nächsten Tag, mittlerweile gestern der 15.06, sind wir durch das Vikingermuseum „Bork Vikingehavn“ geschlendert. Hier wird in einem Freilichtmuseum ein Vikingerdorf und deren Traditionen gezeigt und mit Ausstellern erklärt. War ganz interessant, wir hatten aber oft den Eindruck, dass die Besatzung gerade auf Sparflamme läuft und somit fehlten uns oft ein paar Erklärungen. Bei einem Stopp am Lyngvig Fyr Leuchtturm, Dänemarks jüngstem Leuchtturm, haben wir wieder mal festgestellt, dass die Dänen (zumindest an der Westküste) ganz schön happige Preise für Touristen verlangen. So hätten wir für zwei Erwachsene 20€ bezahlen müssen, dass wir den Leuchtturm erklimmen dürfen. Darauf haben wir verzichtet und ihn von den tollen Dünen bestaunt – ein klassisches Postkartenmotiv.
Die letzten Meter sind wir dann zu einem alternativen Stellplatz gefahren (Bauernhof FjordViking) auf dem wir gerade stehen und den Artikel schreiben. Hier sind wir von den Besitzern (zwei Deutschen) sehr herzlich begrüßt worden und genießen zur Zeit eine riesige Wiese mit tollem Spielplatz. Sehr großes, weitläufiges Gelände wo wir uns austoben können. Babsi verwöhnt uns mit Omnia Muffins und wir haben Waschtag. Hier stehen wir mal mindestens zwei Nächte. Mal sehen wie viele noch daraus werden….
6 Gedanken zu „Dänemark – oder schnell weht der Wind“
Hallo Ihr vier, hört sich gut an, aber ihr seit immer noch zu weit südlich unterwegs. Wir waren mit unserer fliegenden „Waschmaschine“ 😜 in den Pfingstferien wieder bis Tronheim unterwegs. Wir haben die weißen Nächte genossen. Ende Juli geht es wieder nordwärts, dann allerdings bis zu den Lofoten – weiße Sandstrände, türkisfarbenes Meer und Rentiere. Wo geht es für Euch als nächstes hin?
HI ihr drei. Wir planen Zentralschweden nordwärts zu fahren und dann auf Höhe der Lofoten nach Norwegen zu wechseln. Hier dann bis zum Nordkap….Guter Plan ?
Grüße !
Ist auch nicht schlecht. Wir sind damals bis nach Rovaniemi und dann weiter an Inari vorbei zum Nordkapp und haben dann den Rückweg durch Norwegen angetreten.
Ihr solltet auf jedenfall bei Bodø einen Abstecher zum Saltstraumen machen, der Gezeitenstrom ist echt beeindruckend. Vor Allem solltet ihr die Sommermonate (bis Anfang September) nutzen und auch in den Nationalparks in Norwegen Halt machen. Man darf ja überall (mit ausreichend Abstand zu den Gebäuden) übernachten. Dovre Fjell, Joutunheimen, Svartisen und viele mehr, vielleicht seht ihr ja auch ein paar Moschusochsen. Rentiere seht ihr oberhalb vom Polarkreis auf jedenfall genug😉
Das könnten wir gut gebrauchen! So ein Mittelwert wäre gut 🙂
Hallo, wir sind grad in Regensburg bei ca. 35 Grad und könnten euch gern etwas Hitze abgeben.
Freut uns dass euch DK so gut gefällt.
Vlg von Oma Rosi
Toller Bericht, hat uns super gefreut….! Haben ihn uns gerade auf unserem Camp vorgelesen….unser Camp hat auch eher einen „Sardinenbüchsencharakter“ 😉
Kommen gerade vom Fahrerlager auch mit tollen Eindrücken…! Beste Grüße vom Sachsenring,
Lukas & Manni