Der Vildmarksvägen oder doch besser Waterfallroad

Der Vildmarksvägen oder doch besser Waterfallroad

Es ist mal wieder an der Zeit die letzten Reisetage schriftlich festzuhalten und diesmal können wir ein kurzes Fazit zu einem Land ziehen. Wir haben Schweden verlassen und rekapitulieren die letzten Tage hier. Nach der „Mückenwanderung“ zu den tollen Regenbogenwasserfällen ging es für uns am selben Tag noch zu einem P4N-Stellplatz direkt am See kurz vor Gäddede. Trotz eisiger Temperaturen musste ich (Flo) mein Versprechen wahr machen, dass Papa heute Abend noch schwimmen geht…Also rein ins kühle Nass – und schnell wieder raus!

Am nächsten Tag sind wir bei grau-in-grau Wetter mit leichtem Nieselregen den Vildmarksvägen nördlich gefahren und haben das Stekenjokk durchquert. Auf der 876m hohen Hochebene befindet man sich über der Baumgrenze und kann Rentierherden beim Weiden (meist in weiter Ferne) beobachten. Leider waren unsere Wetterbedingungen überhaupt nicht einladend und wir haben uns nur mit Mühe motivieren können das Auto zu verlassen.

Es ging weiter auf dem Vildmarksvägen (im Uhrzeigersinn) – auch hier immer noch eine sehr gute ausgebaute Strasse mit einer extrem hohen Dichte an Wohnmobilen, Vans und Co. Wir fassen uns an die eigene Nase! Das nächste Nachtlager bauen wir an dem Naturcamping bei „Fatmomakke“ auf. Hier lässt sich eines der ältesten Kirchendörfer der „Samen“ bewundern und die traditionelle Behausung anschauen. Schönes Dorf und sehr informativ – wir genießen den abendlichen Spaziergang und die Kids radeln durch das „Dorf“! Am nächsten Morgen gehen wir mal wieder ins kalte Nass! Diesmal alle vier….sehr erfrischend! Als dann mittags aber der erneute Regen und die Mücken einsetzen entschließen wir uns weiter zu fahren und stoppen am wenig entfernten „Trappstegsforsen“ – dem wohl bekanntesten Wasserfall entlang des Vildmarksvägen. Erstaunlicherweise ist hier die Strasse direkt am „Highlight“ und man kann quasi bis ans Wasser ranfahren. Keine Mückenwanderung 😉

Hier ist es dann auch Zeit den Vildmarksvägen zu verlassen und wir wollen ein kurzes, persönliches Fazit ziehen. Für uns war es eine schöne Strasse durch beeindruckende Natur aber mit Wildnis, so wie es in sämtlichen Prospekten angepriesen wird, hat es – vermutlich eben genau wegen dieser – nichts zu tun. Zumindest nicht so wie wir es durchfahren haben. Wenn man hier ein 7 Tage Wanderung startet, können wir uns sehr wohl vorstellen, dass man in tief entlegene Gebiete vordringen kann und wirklich nur Wildnis um sich hat. Das geht allerdings an vielen Plätzen in Schweden und nicht „nur“ am Vildmarksvägen. Die hohe Anzahl an beeindruckenden Wasserfällen kann sich durchaus sehen lassen, weshalb wir eine Vermarktung als Waterfallroad besser gelungen fänden…(Spoiler: die ersten Naturschauspiele in Norwegen haben aber bereits gezeigt, dass die Wasserfälle entlang der „waterfallroad“ nur Kindergeburtstag sind….). Muss man den Vildmarksvägen also fahren. Vermutlich ja: alleine um mitreden zu können aber eine dringende Empfehlung ist es unserer Meinung nach nicht.

Zurück zu unserer Route. Wir verlassen den Vildmarkswägen genau am „Trappstegsforsen“ – etwas unkonventionell durch eine kleine (eine der ersten richtig schlechten) Schotterstrassen und wechseln etwas nördlicher bei „Dikanäs“ ins Nachbartal. Hier genießen wir einen Burger und tatsächlich einen nagelneuen asphaltierten Pumptrack. Es geht ostwärts und wir verlassen nach einer Nacht am „Dikanäsvägen“ Schweden und reisen in Norwegen ein. Dabei sei erwähnt, dass diese Strasse, nur wenige Kilometer parallel zum Vildmarksvägen, deutlich einsamer und eindrucksvoller war. Zum Glück steht das in keinem Reiseführer…..

Es bleibt also ein Schweden Fazit zu ziehen – wobei wir hier unsere Route berücksichtigen müssen. Wir haben „nur“ Zentralschweden erlebt und hier eben auch nur unsere Route. Nicht umsonst kommen viele Wohnmobilisten hier jedes Jahr aufs Neue her um alle Strassen und Ecken zu erkunden. Es ist einfach ein zu durchworrenes Nest an möglichen Strassen und Wegen (oft auf Sackgassen), die man erleben kann. Uns hat es sehr gefallen, viele schöne Plätze am See, tolle Lagerfeuer, Stockbrot und Grillabende aber so ist es halt an jedem Abend 😉 Uns fehlte nach zwei Wochen Zentralschweden die Abwechslung. See und Wald oder manchmal auch Wasserfall, See und Wald – für sich betrachtet alles schön aber eben doch sehr gleich. Dazu kommt, dass wir an manchen Abenden den Krieg gegen die Mucken und „Nots“ verloren haben – Gegen ihre achso beständige Zermürbungstaktik kamen wir nicht an.

Wir freuen uns jetzt auf Norwegen….

2 Gedanken zu „Der Vildmarksvägen oder doch besser Waterfallroad

  1. Hallo…da seid Ihr also schon auf den Lofoten. Tut mir ansonsten wirklich leid für Euch, dass das Wetter an der Helgelandsküste so schlecht war und Ihr so nicht so richtig den FV17 genießen konntet. Weiterhin viel Spaß bei uns, behütetes Reisen und liebe Grüsslis…von dem, den Ihr vor dem COOP Obs in Mo i Rana kennengelernt habt (Rangerfahrer)

  2. …….🤔🤔 So gibt es also noch mehr Familien , die mit ihren noch nicht schulpflichtigen Kindern ein Reiseabenteuer wagen .

    [ … die Fotos + Text sprechen für sich ! ]

    Großartig !! Beneidenswert !!

    Weiterhin gute und erlebnisreiche Reise !

    Barbara Martini

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