Coyhaique bis Lanin Nationalpark 

Coyhaique bis Lanin Nationalpark 

Kurzüberblick:

Wir fahren unsere letzte Etappe der Carretera Austral. Von Coyhaique gehts es über Puerto Aysén nach Villa Santa Lucia wo wir ostwärts fahren und bei Trevelín wieder nach Argentinien einreisen.   Hier treffen wir Flos Eltern in ihrem Reisegefährt. Gemeinsam gehts über Bolsón nach Bariloche und an der 7 Seen Route weiter nach San Martin de Los Andes. Dort fahren wir durch Vulkangebiet und den Lanin Nationalpark und überqueren am Paso Carirriñe die Grenze nach Chile.

Von Coyhaique fahren wir am 22.02.2023 nach Puerto Aysén zur Bahía Acantilada. Hier gibt es eine Bucht mit modernen Grillplätzen, Spielplatz und theoretisch Bademöglichkeit. Aber dafür ist es uns definitiv zu kalt. Laut Einheimischen ist es die südlichste legale Möglichkeit im Meer zu baden. Wir wundern uns über „legal“ und schmunzeln über die manchmal regelverliebten Chilenen 😉 

Am nächsten Tag fahren wir bis zu einer Bucht etwas nördlich von Puerto Cisnes. Dort soll es häufig Delfine an der Küste geben. Diese bekommen wir zwar nicht zu sehen, dafür lernen wir aber Sabine, Jens und Elena mit ihrem Mercedes Rundhauber „Herr Nilson auf Reisen“ kennen und verbringen einen geselligen Abend zusammen. 

Uns erreicht die Nachricht, dass Flos Eltern, Daggi und Manni, bald Trevelin erreichen. Das ist nur ca 130 km von uns entfernt. Wir überlegen, wo ein Treffen am besten klappt und entscheiden uns für die argentinische Seite, da dort das Wetter besser sein soll. Wir biegen also nach Futaleufú ab. Eine Nacht verbringen wir dort im Flussbett an einer traumhaften Stelle. Wäre das Wetter besser, würden wir gerne länger bleiben. Aber bei kaltem Nieselregenwetter zieht es uns weiter. Schon am nächsten Tag passieren wir die Grenze nach Argentinien und treffen in Trevelin nach 6 Monaten wieder Flos Eltern. Die Wiedersehensfreude ist bei allen riesig! Wir bleiben zwei Nächte zusammen auf einem Campingplatz und erkunden die kleine Stadt per Fahrrad. Wir setzen die Reise gemeinsam fort und fahren zusammen zur Laguna La Zeta bei Esquel. Daggi und Babsi erkunden gemeinsam die Lagune im Kanu während die Jungs mit dem Bademeister Fußball spielen… Was machen wohl Flo und Manni in der Zeit? Wahrscheinlich geben sie sich lang ersehnten technischen Disputen hin 😉 

Weiter geht es zum Nationalpark Los Alerces. Nach vielen guten Erfahrungen trifft es uns unerwartet: der Nationalpark kann uns nicht begeistern. Die Natur ist schön, aber vielleicht sind wir schon verwöhnt. Was uns aber tatsächlich stört ist die Organisation des Parks. Der Eintritt ist teuer, aber dafür gibt es keinen Gegenwert. Alle kostenlosen ausgewiesenen Übernachtungsplätze wurden geschlossen. Die Alternativen sind überteuerte Campingplätze. Was dem ganzen dann aber die Krone aufsetzt ist ein Wanderparkplatz mitten im Wald, für den man stundenweise blechen soll. Wir machen die Wanderung dennoch, ganz für die Katz soll der Nationalparkbesuch ja dann doch nicht sein… Fazit: es wird touristischer, mal sehen was uns Richtung Bariloche noch so erwartet… 

Worauf Manni sich schon freut ist die Farm von Butch Cassidy. Wir besuchen erst ein kleines Museum und spazieren dann zur Farm. Butch Cassidy war ein legendärer Viehdieb und Bankräuber der um 1900 gelebt hat. Er ist aus den USA bis Argentinien geflohen und verbrachte auf dieser Farm einige ruhige Jahre bevor er wieder auf die dunkle Seite wechselte. Der Ort hat eine spannende Atmosphäre und man kann die legendäre Geschichte quasi spüren. Die Kids zumindest reden noch eine ganze Zeit lang von Butch Cassidy… Unser Stellplatz an einem kleinen Bach in der Nähe ist wunderschön und wir verbringen 2 schöne sonnige Tage hier.

 Für Flos Geburtstag fahren wir nach El Bolsón auf den Campingplatz Refugio Patagonico. Wir erkunden die kleine Stadt, nutzen die Möglichkeit Gas zu tanken, besuchen den hübschen Kunst- und Handwerksmarkt und machen ein gemütliches Barbecue anlässlich Flos Geburtstag. Nach 2 Nächten fahren wir weiter nach Bariloche und landen hier in der Colonia Suiza. Hier ist ein „Schweizer“ Dorf aufgebaut mit vielen Essensbuden, „deutschem“ Hotdog und Kindervergnügungspark. So richtig schweizerisch ist es nicht aber trotzdem nett und wir schlendern durch die Buden. Über die 7 Seenroute fahren wir weiter Richtung Norden. Die Route soll wunderschön sein, aber leider sehen wir wenig, die Scheibenwischer laufen durchgehend auf Stufe 2. In San Martín de Los Andes, unserem nächsten Stop, stehen wir an der Basisstation des Skilifts. Leider ist es sehr regnerisch, so dass von der sonst schönen Aussicht erstmal nichts zu sehen ist. Wir lassen uns die Laune nicht verderben und verbringen einen Regentag hier. Abends treffen noch Gert und Evi von MANfred unterwegs ein und so verbringen unsere drei Laster die Nacht zusammen und wir freuen uns riesig über das Wiedersehen. Immerhin geht es für Gert und Evi demnächst wieder für einige Monate nach Deutschland bevor sie ihre Reise im September hier fortsetzen. So ist es möglicherweise der letzte gemeinsame Abend und wer weiss wo wir im September sind, wenn die beiden wieder in Uruguay starten. Wir genießen also die gemeinsame Zeit und in diesem besonderen Moment zieht das Wetter doch noch auf und es zeigt sich der Vulkan Lanín in seiner ganzen Pracht inkl. UFO-Wolke als Sahnehäubchen. 

Hier trennen sich erstmal alle Wege. Gert und Evi bleiben in Argentinien, Flos Eltern wollen „große“ Straße nach Chile am Vulkan Lanin fahren und uns zieht es an den kleinen Grenzübergang „Paso Carirriñe“. Wir fahren also westwärts Richtung Chile und erleben mal wieder ein neues Landschaftsbild. Kalter Regenwald, gemischt mit vulkanischen Eindrücken, gepaart mit hohen und großen Nadelbäumen. Wir genießen den kleinen Weg und schlafen bei einem verlassenen Campingplatz an einer ebenso verlassenen Thermalquelle. Wir schlagen uns durch den total verwilderten Weg vom Camp zu einem ehemaligen Wellnesstempel. Vor allem das „Spa“ ist ein lost place. Die leeren „Sprudelbecken“ in schönen Designerfliesen zeigen den alten Glanz. Und das beste: es gibt noch die alten Natur-Whirlpools draußen. Also springen wir hier rein und genießen warmes Thermalwasser in skurrilerer Umgebung. Gefällt uns! Am nächsten Tag steht Grenzübergang an. Und irgendwie sind die Argentinier ganz schön überrascht uns hier mit dem LKW zu sehen. Wir beschäftigen 4 Mann mit Stempeln, Pässe, Abschreiben und Formulare ausfüllen. Erst als wir ihnen versprechen, bei Problemen auf der kommenden „gefährlichen“ Straße umzudrehen, lassen sie uns passieren. Wir fahren knapp 13km bis der chilenische Grenzposten kommt. Und können auf der Strecke irgendwie keine Gefahr entdecken…👍 Überrascht sind wir etwas über die sehr genaue chilenische Grenzkontrolle an diesem winzigen Grenzübergang. Das Fahrzeug wird quasi komplett gefilzt und wir müssen ein paar Eier, Fleisch und die gesammelten Federn aus der Kinder-Schatzkiste dort lassen. Letztendlich funktioniert die Einreise aber problemlos und mittlerweile ja auch schon mit etwas Routine unsererseits. Auffällig ist, dass auf chilenischer Seite die Straße sofort besser und größer wird und die Thermalquellen eben nicht verlassen sind, sondern in vollem Betrieb. Wir bleiben an einer der ersten Quellen stehen und lassen uns wieder von heißem Wasser in Naturumgebung verwöhnen. Die Kids entdecken hier sogar ein Haus mit Badewannen – und so bekommen sie eine heisse Badewanne und gehen danach müde ins Bett. Wie immer gibts mehr Bilder hier.

3 Gedanken zu „Coyhaique bis Lanin Nationalpark 

  1. Hallo liebe Familie Thum,
    irgendwie rasen die Monate dahin, ihre Kinder werden groß und wir haben den Lauf der Monate, Vorschulkinder gehen in die Schule und die neuen Kinder kommen. Die Aufgaben werden nicht weniger, aber die Freude auf viele neue Angebote macht auch Spaß. Wir sind gut gestartet. Bei ihren Kindern Bene und Emil sieht man das ja auch, die werden auch einfach groß. Ihre Abenteuer nehmen auch kein Ende. Ihre Reise sieht immer spannend und aufregend aus. Gern würde ich mal zu ihnen binnen, um mal ein wenige Abstand zu bekommen. Naja. dann freue ich mich auf ihre Fotos und Erzählungen, die sehr ausführlich sind. Ich wünsche ihnen weiterhin, viele tolle Abenteuer und Erlebnisse. Bleiben Sie gesund und wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen.

    1. Hallo, ja die zeit rast. Waren am Anfang 2 Jahre „unüberschaubar“, starten wir schon bald in unsere letzten Monate. Es freut uns, so fleissige Leser zu haben! Viele liebe Grüße in die kita. ps: heute haben wir Emils 4. Geburtstag gefeiert….

  2. hallo Ihr Vier, mein Gott, was gibt es für tolle Landschaften, schön, dass ihr das alles sehen könnt. Ich hoffe, ihr seid gesund und zu frieden mit dem was ihr so entdecken und finden könnt. Schade, dass man den Jungs die Federn abgenommen habt, diese wunderbaren Schätze. Wünsche euch, dass ihr neue findet, bin da ganz sicher. Wir haben die Koffer gepackt und fahren morgen in die Osterferien, nein nicht nach Nordholland, tatsächlich fahren wir in den Harz zum wandern. – Wandern mit Luxus, Hapimag-Anlage in Braunlage, mit Sauna, Schwimmbad und Massage, halt auch gut für oldies…. Achim ist so k.o. von der Schule, dass ich sehr grosse Sorgen um ihn habe. Hoffentlich kann er nächstes Jahr in Pension gehen, sonst hat er vielleicht nix davon… Lasst es euch gut gehen, eine herzliche Umarmung, Angelika und der Män

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